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Piz Platta

5./6. März: Im Zug Richtung Chur trafen wir uns am Samstagnachmittag zu sechst. Vreni und Ursulina waren schon im Oberhalbstein unterwegs und kamen direkt zur Unterkunft. Im Hotel Bergalga in Juf kamen wir rechtzeitig zum Nachtessen an wo anschliessend bei 1-2 Bier und einer Flasche Vino Rosso ausgejasst wurde, wer ins obere wacklige Stockbett durfte. Für Vreni nicht früh genug, dröhnte uns um 6:10 Markus Wecker aus den Federn und beim gemütlichen Morgenessen stärkten wir uns für die kommenden 1500hm. 7:30, Ursulina übernahm den obligaten LVS Check und die Tour ging los. Die anfänglich eisige Kälte wurden wir auf den ersten 200hm los und die Felle hatten langsam Betriebs Temperatur. Bald schon mussten auch die Jungen feststellen, dass die alten und erfahrenen Hasen mit den Harscheisen recht behielten und rüsteten nach. Kaum wurde es steil, mussten die ersten Materialverluste betrauert werden. Ein Harscheisen samt Halterung (Marke G3) kam abhanden (falls jemand demnächst ebenfalls dort unterwegs wäre, Dominik würde sicher ein Bier springen lassen). Dank erstem Steigeisen Einsatz für Dominik und sauberer Spitzkehrentechnik der anderen konnte aber auch jener Hang überwunden werden. Unter dem Punkt 3140 angekommen, wurden die Skier auf den Rucksack geschnallt und die Tour ging auf Zacken weiter. Das bis zu 45° steile Couloir, welches die Schlüsselstelle für die als S gekennzeichnete Tour darstellt, wurde mehr oder weniger schnaufend überwunden. Anschliessend blieben die Skier gleich auf dem Rucksack bis zum Skidepot am Südfuss des Piz Platta. Bei gutem Trittschnee ging es das Couloir hinauf und wie von Markus angekündigt pünktlich nach 5h um 12:30 erreichten alle den Gipfel. Nach 30 Jahren war Vreni wieder einmal auf dem Piz Platta. Glücksmoment. Oben angekommen bei schönstem Wetter und kaum Wind hatten wir den Gipfel für uns allein. Nach dem Gipfelbucheintrag und den Fotos hatte man noch das Panorama bestaunt. Vom Piz Kesch zum Piz Bernina auf der einen Seite und dem Monte Rosa auf der anderen Seite hatten wir gute Sicht und konnten uns kurz verpflegen. Gewisse bestanden darauf, dass auch der Tödi zu sehen war, aber das war wahrscheinlich mehr Wunschvorstellung. Beim Skidepot wurden die Steigeisen wieder gegen Skier getauscht und die Abfahrt in Angriff genommen. Wechselhaft trifft es ziemlich genau. Windgepresster Schnee, kurze Pulverhänge und Pisten Bedingungen. Wir hatten alles. Die Oberschenkel brannten, aber eigentlich liess sich das niemand anmerken ausser mir, der sich bei der Abfahrt das Splitboard zurückgewünscht hatte. Leider hatte die Beiz in Tga geschlossen und so mussten wir mit durstiger Kehle die Abfahrt nach Mulegns fortsetzen. Um 14:40 in Mulegns angekommen hatten wir auch da kein Beizenglück. Das Restaurant Löwen an der Haltestelle war dunkel. Zu unserer Freude durften wir einen Fingerhut voll von Ruth und Jörg's selbst geernteten und süffigen Kirschbrand kosten welcher uns dafür entschädigte. Vreni und Ursulina verliessen uns in Mulegns und traten mit dem Auto die Heimreise ins Appenzellerland an. Die Autostoppaktion von Sandro war wenig erfolgreich und so mussten wir wie angedacht mit dem Postauto abreisen. In Tiefencastel gab es doch noch für alle ein Bier und zufrieden kamen wir zu Hause an.

Dabei waren: Markus Thöny (TL), Ruth & Jörg Tuth, Vreni & Ursulina Kölbener, Dominik Thurnher, Sandro Göldi und Manuel Schwager