Programm

Skitourenwochenende im Rotondogebiet

Sa 13. Apr. bis So 14. Apr. 2024

Dabei sind: Markus (TL), Myrta, Philipp, Reto, Stefan L., Ueli, Jürg

Wer in diesem schwierigen Tourenwinter ein Wochenende erwischen will, an dem sowohl das Wetter als auch die Lawinensituation stimmen, braucht wahrlich einen guten Draht zu Petrus. Den hat offenbar Markus, denn was für zwei tolle Tage hat er uns da gebucht…!

Damit kein Anreisestress aufkommt und wir bei den angesagten hohen Temperaturen trotzdem früh genug losziehen können, entscheidet Markus, bereits am Freitagabend den Zug nach Hospental zu nehmen und die Nacht in der dortigen Jugendherberge zu verbringen. Stefan bevorzugt es, einen Zug später zu reisen und dafür vorgängig noch einige Minuten im Diepoldsauer Stau zu verbringen ;-)

Kurz nach acht geht es dann los in Realp bei bereits bedenklich angenehmen Temperaturen. Im Lauf der 1380 Hm bis hinauf auf das Rottällihorn wird es denn auch immer wärmer, was nicht an allen gleich spurlos vorbei geht… Vom Gipfel sieht man tief unten bereits die Rotondohütte, und das kühle Bier scheint deutlich hörbar heraufzurufen. Nach flotter Abfahrt sitzen wir um 14 Uhr auch schon auf der Terrasse, die noch zur Hälfte unter 2m Schnee begraben liegt, löschen den Durst und geniessen die Sonne. Gut, hat die Hüttenbewartung vor einigen Jahren gewechselt, denn die neue Crew hat offenbar die Küche bestens im Griff und serviert uns ein wunderbares Nachtessen, mit der richtigen Schärfe, die hinten im Gaumen kitzelt, genau richtig, wie Philipp immer wieder betont!

Abmarsch am Sonntag soll um 05.15h sein, was wir auch fast schaffen. Im Schein der Stirnlampen geht es eine Stunde meditativ hoch zum Läckipass, wo uns gegen Osten eine wundervolle Morgendämmerung und gegen Westen der Blick auf die weisse Pyramide des Gross Muttenhorns in der Blauen Stunde den Atem rauben. Jetzt ist eine lange, herrliche Abfahrt auf der rauen Oberfläche des Muttengletschers angesagt, nach der wieder angefellt wird für die 450 Hm zum Sattel. Jetzt kommt mit aufgeschnallten Ski und Steigeisen in schöner Blockkletterei der Gipfelaufstieg zum 3098m hohen Muttenhorn, alles im goldenen Morgenlicht. Es ist 9.20h, was für ein Panorama, strahlende Augen, Freude pur! Auf der Ostseite geht's steil hinunter, zwischen einer riesigen Wächte hindurch auf den Muttgletscher und nach einer erneuten langen Firnabfahrt zum Gegenanstieg Richtung Tällistock. Von dort schweift der Blick gegen Westen ins Goms mit dem Saharastaub-Schnee in den unteren Lagen. Nach perfekten Bedingungen im oberen Teil wird der Schnee auf den 1400 Hm Abfahrt dann unten am Hungerberg immer schwerer und schmutziger, so dass das Fahren einiges an Kraft kostet. Trotz der Wärme hat es aber noch fast bis auf Oberwald hinunter Schneeflecken, so dass wir nur einen kurzen Fussmarsch in Kauf nehmen müssen. Um 13h sitzen wir schon wieder im Zug durch den Furkatunnel zurück nach Hause.

Was bleibt ist die Erinnerung an zwei wundervolle Tage mit einer tollen, lustigen Gruppe in grandioser hochalpiner Landschaft - und ein gut gebräunter Kopf…

Ganz herzlichen Dank, Markus, für die ganze Organisation und kundige Führung!